Die wichtige Arbeit des THWs

Seit 2018 gehöre ich ehrenamtlich dem Vorstand der THW-Bundesvereinigung an – zunächst als Vizepräsident, seit 2021 als Präsident. In dieser ehrenamtlichen Funktion setze ich mich für Verbesserungen und gute Rahmenbedingungen beim THW für die 88.000 Ehrenamtlichen und vielen Hauptamtlichen ein – getreu dem Motto „Wir helfen denen, die helfen“.                                                      Schon als Kind hat mich die Arbeit von Hilfsorganisationen und Einsatzkräften fasziniert. Anderen Menschen in Not zu helfen, sie vor Schlimmerem zu bewahren – das zeichnet eine solidarische Gesellschaft aus. Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz, Johanniter, Malteser und viele andere, und auch das Technische Hilfswerk leiten einen unverzichtbaren Dienst für unsere Gemeinschaft. Ob im Hauptamt oder Ehrenamt – wir haben viele gut ausgebildete und hochmotivierte Menschen, die 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr dienstbereit sind. Sie sind der soziale Kitt unserer Gesellschaft.

Als Bundestagsmitglied – anfangs im Innenausschuss und später im Haushaltsausschuss – habe ich vor allem die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) sehr gut kennengelernt. Das THW ist die Zivil- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes, untersteht dem Bundesinnenministerium und leistet seit über 70 Jahren technische Hilfe im In- und Ausland. Mit über 88.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ist das THW weltweit einmalig und hat sich in der Bevölkerung bei uns aber auch international hohes Ansehen erarbeitet.



Bodenständigkeit, Hilfsbereitschaft, Technikbegeisterung und ein tolles Miteinander sowie ein klarer Wertekanon mit deutlichem Bekenntnis zu unseren demokratischen Werten zeichnen die Tätigkeit der 668 THW- Ortsverbände aus. Das hat mich von Anfang an begeistert und so ist mir das THW im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen.

Geschockt war ich in meiner ersten Wahlperiode jedoch bei etlichen Vor-Ort- Besuchen über die Rahmenbedingungen, in denen dieses ehrenamtliche Engagement stattfindet. Baracken statt moderner Unterkünfte, Oldtimer statt zeitgemäße Einsatzfahrzeuge und notorischer Geldmangel. Dabei ist doch klar, dass gute Rahmenbedingungen für Einsatzkräfte unerlässlich und auch ein wesentlicher Faktor für erfolgreiche Einsätze sind sowie Wertschätzung und Dank zum Ausdruck zu bringen. Ich habe mir deshalb zum Ziel gesetzt, mitzuhelfen, hier entscheidende Verbesserungen durchzusetzen. Fahrzeugprogramm, Modernisierungen der Liegenschaften und vieles mehr sind inzwischen voll im Gang. Und doch bleibt noch viel zu tun.

Offenbar ist meine Leidenschaft und mein Mitwirken an wichtigen Entscheidungen nicht verborgen geblieben. 2018 habe ich mich sehr über die Anfrage gefreut, ob ich mir eine Kandidatur als Vizepräsident bei der Bundesvereinigung THW vorstellen könnte. Sehr gern habe ich zugesagt und bin mit einem sehr guten Ergebnis auch gewählt worden. Im November 2021 wurde mir das Präsidentenamt angetragen. Fast einstimmig bin ich in Bonn zum THW-BV-Präsidenten – als erster aus der SPD überhaupt – gewählt worden. Für mich bedeutet dieses Amt eine große Ehre, ermöglicht es mir doch, die THW-Familie repräsentieren zu dürfen.



Jeder Besuch in THW-Ortsverbänden, in Einsatzgebieten oder auch bei Veranstaltungen erneuert meine Überzeugung, dass wir alles daransetzen müssen, das Ehrenamt und hier speziell das THW attraktiv zu halten bzw. zu verbessern. Denn sonst droht, dass wir in Zukunft niemanden haben, der bei Flutkatastrophen, Schneemassen, Erdbeben sowie anderen kleineren oder größeren Katastrophen helfen kann.