Auf Initiative des Biberacher SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Gerster erhält die Stadt Biberach über 2,5 Mio. Euro für Klimaschutz- und Umweltprojekte. Das hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am Mittwochnachmittag beschlossen. Der Förderbetrag deckt rund 90 Prozent der Gesamtkosten ab und ist der höchste Einzelbetrag für Projekte aus Baden-Württemberg aus dem Förderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ überhaupt.
Der erfolgreiche Biberacher Antrag „Strategie Netzwerk Grün Biberach/Riss - Quartier Nordwest“ entstand auf Anregung von Martin Gerster und wurde in guter Teamarbeit mit Oberbürgermeister Norbert Zeidler und Baubürgermeister Christian Kuhlmann erarbeitet und eingereicht. Der Antrag bündelt sieben wichtige Einzelprojekte in der Stadt Biberach.
„Bedeutsame Grünflächen in meiner Heimatstadt, darunter unsere historischen Grünanlagen auf dem Gigelberg, auf dem Lindele oder im Wolfental werden vernetzt und mit Blick auf Klimaanpassung, Artenvielfalt und Lebensqualität für die Biberacherinnen und Biberacher aufgewertet“, so der Bundestagsabgeordnete Martin Gerster. „Ich freue mich riesig, dass ich nach den 3 Mio. Euro für das Biberacher Freibad und den 800.000 Euro für die Kita Hauderboschen nun erneut einen beträchtlichen Zuschuss für Biberach an Land ziehen konnte.“
Das Gesamtprojekt „Strategie Netzwerk Grün Biberach/Riss -Quartier Nordwest“ bündelt eine Vielzahl von Maßnahmen an insgesamt sieben Standorten in Biberach, die vom Erhalt ökologisch wertvoller Baumbestände und der Neupflanzung besonders an den Klimawandel angepasster Baum- und Straucharten, über Entsiegelungsmaßnahmen und mehr Versickerungsflächen, Hochwasserschutz und Renaturierung, mehr und insektenfreundlicheren Grünstreifen bis hin zur Schaffung von Parkanlagen und Spielwiesen reichen.
„Diese grünen Flächen sind charakteristisch für unsere Stadt und machen sie lebenswerter, auch indem sie öffentlichen Raum für Erholung und Begegnung bieten“, so Martin Gerster weiter, „Aber nicht nur: Das sind auch ganz konkrete Klimaschutzmaßnahmen. Naturnahe Grünzüge und -flächen wie etwa das Wolfental sind unverzichtbar für die Frischluftversorgung im Stadtgebiet, senken die Temperaturen, speichern CO2 und wirken Überschwemmungen entgegen. Mit der Umsetzung der sieben Teilprojekte leisten wir einen großen Beitrag, diese für die Lebensqualität in der Stadt so wichtigen Flächen zu erhalten, aufzuwerten und insgesamt zu stärken.“
Neben den genannten Arealen werden auch die Quartiersmitte Hauderboschen, das Wohngebiet „Am Weißen Bild“, der Hirschberg und die städtischen Verkehrsgrünflächen von Fördermaßnahmen erfasst. Erste bauliche Maßnahmen können noch in diesem Jahr beginnen, 2024 sollen die letzten Projektbausteine umgesetzt sein. Insgesamt trägt der Bund alle investiven Kosten und damit 90 (!) Prozent der Gesamtsumme von 2,8 Mio. Euro.
Martin Gerster lobt ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Biberach, um die für ein solches Großprojekt notwendigen Bundesmittel an Land zu ziehen. Mit dem Biberacher Oberbürgermeister Norbert Zeidler und Baubürgermeister Christian Kuhlmann hatte sich der SPD-Abgeordnete schon vor Monaten in Verbindung gesetzt, um die Stadt auf die Möglichkeit einer Bundesförderung hinzuweisen. Gemeinsam mit den beiden hatte sich Martin Gerster im Mai 2021 persönlich einen Eindruck vom Wert der sieben Teilprojekte verschafft. Vor Ort hatte der Baubürgermeister über Stand und Details der Planungen informiert. „Die Verbindung von Natur- und Klimaschutz mit innerstädtischer Aufwertung zu einem lebenswerten Erholungsraum für die Anwohnenden zeugt von einer hohen Qualität des Vorhabens. Die Stadt hat sich viel vorgenommen, und ich habe mich sehr gern im Haushaltsausschuss dafür eingesetzt, dass der Bund nun die benötigten Fördermittel bereitstellt“, so Gerster.
„In der SPD-Fraktion im Bundestag kämpfen wir seit Jahren insbesondere an der Seite von SPD-Umweltministerin Svenja Schulze für wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel“, so Gerster weiter, der als Haushaltspolitiker mit Verantwortung für den Etat des Bundesinnenministeriums auch für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz des Bundes zuständig ist. „Wir müssen bereits heute vorsorgen, dass unsere Heimat robust ist gegen die Auswirkungen des Klimawandels, während wir weiter hart dafür arbeiten, dass echter Klimaschutz und ein nachhaltigeres Leben und Wirtschaften möglich ist. Das Bundesprogramm zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel leistet dabei einen entscheidenden Beitrag.“
Seit 2011 fördert das Bundesumweltministerium im Rahmen der „Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS)“ lokale und regionale Projekte, die Antworten auf die Folgen der Erderwärmung liefern und die Anpassung an den Klimawandel unterstützen. Mit dem Sonderprogramm werden investive Maßnahmen zur klimagerechten Anpassung von Park- und Grünanlagen gefördert, die zur CO2-Minderung und Verbesserung des Klimas in urbanen Räumen, also Städten und Gemeinden, beitragen.