Heike Engelhardt zur Bundestagskandidatin gewählt

Heike Engelhardt zur Bundestagskandidatin gewählt

Heike Engelhardt zur Bundestagskandidatin gewählt

Heike Engelhardt (3. v. r.) ist als Kandidatin der SPD für die Bundestagswahl nominiert. (Fotos: Ioannis Tagos)

Arbeitsminister Hubertus Heil und Landesvorsitzender Andreas Stoch bei „SPD im Gespräch“

In der Schwäbischen Zeitung Bad Waldsee berichtete Rudi Heilig am 21. September:


Hubertus Heil (links neben Gerster) brachte beste Laune ins Oberschwäbische mit.

Bad Waldsee - Parallel zur Nominierung der Bundestagskandidatin hat die SPD-Region Südwürttemberg mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Landtagsfraktionschef Andreas Stoch zwei hochkarätige Redner nach Bad Waldsee gebracht. Glücklich zeigte sich Carola Rummel als SPD-Ortsvereinsvorsitzende über diese Entscheidung. Und gar als „eine Ehre für Bad Waldsee“ bezeichnete Bürgermeister Matthias Henne in seinem Grußwort diese besondere Parteipräsenz in der Bäderstadt. Erfreut waren die Teilnehmer über das samstägliche kostenlose Parken auf der Bleiche.

Einmütigkeit herrschte bei der Wahl zur Bundestagskandidatin für den Wahlkreis 294 Ravensburg. Für Heike Engelhardt aus Ravensburg stimmten 40 der 43 anwesenden Mitglieder. Bereits im Jahre 2016 war sie für den Landtag nominiert worden, ebenso ein Jahr später für den Bundestag. Engelhardt ist Vorsitzende des SPD-Kreisverbands Ravensburg und sie ist auch Mitglied des Gemeinderats Ravensburg. 1961 in Stuttgart geboren, gehört sie der evangelischen Kirche an. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Die ausgebildete Grund- und Hauptschullehrerin arbeitete als Redakteurin der Schwäbischen Zeitung in Laupheim und Ulm. Beim Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg (ZfP) nimmt sie die Stelle einer Kommunikationsberaterin und Referentin für Führungsveranstaltungen ein. Seit 1984 ist Engelhardt zudem Gewerkschaftsmitglied (GEW) und sie ist stellvertretende Vorsitzende im Städtepartnerschaftsverein Ravensburg „Die Brückenbauer“.

In ihrer leidenschaftlichen Vorstellungsrede warb sie für eine soziale Politik mit Gerechtigkeit für alle. „Ich setze mich mit aller Kraft ein, dass die Werte unserer Altvorderen (auch Urgesteine der SPD) erhalten bleiben“. Besonders stark wolle sie sich im Falle einer Wahl für bezahlbaren Wohnraum einsetzen. Auch die Bildungspolitik möchte sie aktiv mitgestalten. Ein klares Wort galt den vielen Reichen in der Bundesrepublik: „Ich bin unbedingt dafür, diese mit einer Vermögenssteuer zur Kasse zu bitten.“ Sie endete mit dem ehrgeizigen Anspruch: „Ich kämpfe um den ersten Frauenplatz auf der Südwürttembergliste für die Bundestagswahl.“

In seinem Kurzreferat sprach Bundestagsabgeordneter Martin Gerster (Biberach) der frisch gekürten Kandidatin Engelhardt allen nötigen Mut und die beste Kompetenz zu.

Anschließend begann die Veranstaltung „SPD im Gespräch“. Jetzt nahmen viele Besucher beinahe alle freigegebenen Plätze in der Stadthalle ein. Am Fachpodium „Das krisenfeste Klassenzimmer - Bildung in Zeiten von Corona“ nahmen neben dem Landes- und Fraktionsvorsitzenden der SPD, Andreas Stoch, weiter Platz: Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden- Württemberg; Stephan Ertle, Elternvertreter für Südwürttemberg, und Daniela Harsch, Sozialbürgermeisterin der Stadt Tübingen. Die Moderation übernahm die frisch gewählte Heike Engelhardt.

Daniela Harsch beklagte den aktuellen Lehrermangel: „Die Zahlen des Kultusministeriums stimmen nicht.“ Sie plädierte dafür, dass auch Lehramtsanwärter eine Hilfe im Schulalltag sein könnten. Gewohnt kämpferisch zeigte sich Andreas Stoch: „Es war ja im März gut, dem Virus die Stirne zu zeigen und zu sperren. Aber was dann kam, kann ich als Vater von vier Kindern nicht als Ruhmestat bezeichnen. Im Fokus der Kultusministerin waren erst einmal nur die Abiturienten. Viele Schüler hatten in dieser langen Zeit aber nur zwei Wochen Unterricht. So eine Bildungsungerechtigkeit darf nicht noch mal passieren.“ Stoch als designierter Spitzenkandidat für den nächsten Landtag warf den grün-schwarzen Politikern in Baden-Württemberg originäres Regierungsversagen vor: „Digitalisierung ist nicht nur das Vergraben von Kabeln, es fordert einen neuen Bildungsprozess. Kultusministerin Susanne Eisenmann täte gut daran, ihre Scheuklappen zu öffnen; ich bin gottfroh, dass die SPD im Bund mitregiert.“

„Ich freue mich darauf, dass ich nächstes Jahr mit Heike Engelhardt im Bund zusammenarbeiten darf und Andreas Stoch wieder Kultusminister in Baden-Württemberg sein wird“, mit diesem vollmundigen Satz begann der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, sein Referat. Der Minister ging in routinierter Rede auf die aktuell veränderten Regeln zur Kurzarbeit ein. Es sei der beste Schutz vor einer Massenarbeitslosigkeit in der bestehenden Corona-Zeit. „Leider ist aber der Koalitionspartner im Bund manchmal langsam im Lernen“, konstatierte Heil mit einem kleinen Seitenhieb auf die Union. Das beschlossene Konjunkturpaket für die Kommunen verschaffe diesen Luft für Investitionen. Eine Warnung ging an manche Firmen, welche heute im Windschatten von Corona den Gedanken tragen, ihre Produktionsstätten ins Ausland zu verlagern. „Baden-Württemberg wird auch noch in zehn Jahren sich als guten Standort für Betriebe erweisen.“ Die derzeitigen negativen Umfragewerte für die SPD bei den nächsten Wahlen konterte Hubertus Heil mit dem Satz: „Wenn wir alle unsere Aufgaben ernst nehmen, dann werden wir auch gewählt.“

Beim zweiten Fachpodium mit Hubertus Heil ging es um „Zukunftssichere Arbeit - stabile Wirtschaft“, bei dem neben Stoch auch Rainer Marquart, Geschäftsführer eines Medienunternehmens in Aulendorf, mit von der Partie war. Die stellvertretende Landesvorsitzende der SPD Baden-Württemberg, Dorothea Kliche-Behnke, sprach das Schlusswort.

 

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